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Warum Herzkranke Sport treiben sollten

 
 
 
 
Ausdauersport, Fitness, Herzkrankheit

 

 

Colourbox.com Ab aufs Rad: Strammes Radeln kann auch das Herz von Risikopatienten kräftigen

 

 

 

 

 

 

 

Bloß nicht überanstrengen, lautete bisher das Alltagsgesetz von Herzkranken. Doch der Müßiggang ist vorbei. Wissenschaftliche Studien zeigen immer deutlicher: Intensivsport lässt Patienten länger und zufriedener leben.

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Nachdem Ärzte Herzkranken vermutlich seit Hippokrates Schonung verordnen, schicken medizinische Pioniere sie nun zum Sport. Patienten, wohlgemerkt, die im Alltag schon nach drei Treppenstufen aus der Puste kommen. Sie sollen nicht einfach nur ein bisschen spazieren gehen oder gemächlich radeln. Sie sollen bis an die Grenze der körperlichen Belastbarkeit gehen, kurzfristig wenigstens.

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„Wir befinden uns inmitten eines Paradigmenwechsels“, sagt Martin Halle, Kardiologe und Sportmediziner an der TU München. Unter seiner Aufsicht trainiert Brauers im Rahmen einer mehrjährigen Studie, welche die EU mit drei Millionen Euro fördert. „Dass Sport für Herzpatienten gut ist, wissen wir schon länger. Aktuelle Studien legen aber nahe, dass hochintensives Training die besten Effekte erzielt. Für Patienten mit diastolischer Herzinsuffizienz ist Sport die einzige Therapieoption“, sagt Halle. Aber natürlich, schiebt er schnell nach, dürften die Patienten nur unter ärztlicher Aufsicht sporteln. Und sie müssen vor dem belastenden Spurt zunächst ein körperliches Aufbauprogramm absolvieren. Doch was jetzt noch Forschung an der Uni ist, sollen möglichst viele Patienten in wenigen Jahren mit ihren Hausärzten und in Fitnessstudios umsetzen.

Training schützt den Körper

Die heilsame Wirkung der Bewegung ist in der Medizin seit gut zwei Jahrzehnten etabliert. Sport schützt vor den schlimmsten Geißeln. Vor allem bei Typ-2-Diabetes, Darmkrebs, Brustkrebs, Demenz, Schlaganfall, Leiden des Herz-Kreislauf-Systems und Depression kann regelmäßige Bewegung das Erkrankungsrisiko deutlich senken.

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Noch rätseln die Experten über den richtigen Trainingsumfang. Wie viel Schweiß muss fließen, um das Wohlbefinden zu steigern und das Leben zu verlängern? Und wie lange? Mindestens drei-, besser fünfmal die Woche sollte jeder Erwachsene leichten Ausdauersport betreiben, und zwar jeweils mehr als 30 Minuten lang. Das empfahlen die medizinischen Fachorganisationen, so etwa das US-amerikanische Center for Disease Control and Prevention, seit Mitte der 1990er-Jahre. Dabei, so dachten die Gesundheitsexperten, genüge moderate Aktivität von etwa der Hälfte der maximalen Leistungsfähigkeit. Moderat, das ist etwa zügiges Spazierengehen, langsames Joggen, Radfahren oder Inline-Skaten, sodass eine Unterhaltung noch anstrengungslos möglich ist. Ein bisschen Traben genügt also?

Ulrik Wisløff von der Norwegian University in Trondheim misstraute dem Slow-go-Diktat – und drückte aufs Tempo. Im Rahmen einer groß angelegten Untersuchung pickte er sich eine Hand voll Probanden heraus: 27 im Durchschnitt 75 Jahre alte Rentner, die allesamt einen Herzinfarkt erlitten hatten und mit Medikamenten eingestellt waren. Wisløff teilte sie in drei Gruppen auf. Er bat sie, moderat oder intensiv zu trainieren oder nichts zu ändern.

Herz pumpt nach intensivem Sport besser

Die Ergebnisse ließen die Fachwelt aufhorchen: Was Pumpleistung des Herzens, Geschmeidigkeit der Gefäße und auch Lebensqualität anging, profitierte jene Gruppe am meisten, die intensiv Sport getrieben hatte. Und das, wohlgemerkt, bei alten Patienten nach einem Herzinfarkt.

 

Im Sport haben die Forscher den Schlüssel zum deutlich verlängerten Leben endlich gefunden – bei Gesunden wie bei Kranken. Eine Arbeitsgruppe um Peter Schnohr vom Bispebjerg University Hospital konnte im Rahmen der „Copenhagen City Heart Study“ mit rund 20 000 Teilnehmern sogar recht genaue Zahlenwerte für die gewonnene Zeit ermitteln. Die Wissenschaftler beobachteten 5106 dänische Fahrradfahrer im Alter von 21 bis 90 Jahren über durchschnittlich 18 Jahre hinweg. Wieder zeigte sich Erstaunliches.

Quelle Focus

 

 

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