Mitochondrien als Schlüssel beim Kampf gegen Alzheimer?

Mitochondrien als Schlüssel beim Kampf gegen Alzheimer?

Bisher haben die Versuche, wirksame Therapien gegen Alzheimer zu entwickeln, wenig überzeugende Ergebnisse gebracht. Forscher suchen nun nach anderen Strategien. Im Fokus stehen dabei unter anderem die Mitochondrien.
Mitochondrien als Schlüssel gegen Alzheimer?

Mitochondrien als Schlüssel gegen Alzheimer?

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Lange Zeit richteten sich die Versuche der Forscher, effektive Strategien gegen Alzheimer zu entwickeln, vor allem auf die Bekämpfung der Beta-Amyloid-Ablagerungen im Gehirn. Durch die auf dieser Grundlage entwickelten Therapien liess sich das Krankheitsgeschehen jedoch nur wenig beeinflussen. Ein neuerer Ansatzpunkt ist der Gedanke, die Neurogenese im Hippocampus zu fördern. Mitochondrien scheinen dabei eine wichtige Rolle zu spielen.

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Mitochondrien sind die Energiespender der Zellen. Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine mangelnde Energieversorgung der Zellen einen grossen Einfluss auf die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit hat. Die Mitochondrien zu schützen, könnte daher ein entscheidender Schritt bei der Suche nach geeigneten Strategien zum Schutz vor Alzheimer sein. Ein wesentlicher Faktor bei der Schädigung von Mitochondrien ist der sogenannte oxidative Stress, der unter anderem durch freie Sauerstoffradikale ausgelöst wird. Sie schädigen die innere Membran der Mitochondrien, was dazu führt, dass das Membranpotenzial herabgesetzt und weniger Energie produziert, wodurch es zu einer Degeneration von Nervenzellen kommen kann.

Ginkgo kann Mitochondrien schützen

Bisher gibt es in der Mitochondrialen Medizin kaum Medikamente, aber sogenannte mitotrope Substanzen, welche die Arbeit der Mitochondrien unterstützen. Solche Substanzen sind unter anderem das Coenzym Q10, aber auch bestimmte Vitamine wie B2 und B3 und Magnesium. In Tierexperimenten konnte gezeigt werden, dass Ginkgo-Extrakt den Untergang von Nervenzellen hemmen sowie die Neurogenese im Hippocampus fördern kann. Schon in relativ geringen Konzentrationen kann Ginkgo die innere mitochondriale Membran stabilisieren und vor schädlichen Einflüssen schützen. Ein weiterer vielversprechender Angriffspunkte stellt der Lipidstoffwechsel dar. Hier können bestimmte Medikamente, aber auch bestimmte pflanzliche Flavonoide wirksam sein.

 

Wichtig ist auch kognitives Training. Studien zufolge kann dadurch der Zustand von Alzheimer-Patienten stabilisiert werden. Zusammen mit einer medikamentösen Therapie können sich die Effekte möglicherweise sogar gegenseitig verstärken. Ähnlich positive Befunde liegen für mässige körperliche Aktivität bei Alzheimer vor. Im Tierexperiment liessen sich dadurch positive Einflüsse auf die Neuroplastizität und die Neurogenese sowie eine Reduktion des schädlichen Amyloids nachweisen.

Die Alzheimer-Krankheit wird zunehmend auch gesundheitspolitisch bedeutsam, da sie aufgrund des hohen Pflegeaufwandes zu einer der teuersten Krankheiten gehört. Jeder Vierte über 80 Jahren leidet an der gefürchteten Erkrankung. Und da die Bevölkerung in Deutschland immer älter wird, ist auch mit einem Zuwachs an Alzheimer-Patienten zu rechnen. Experten vermuten, dass sich bis zum Jahr 2050 die Zahl der Betroffenen auf knapp vier Millionen verdoppelt haben wird.

Quelle: Gesundheitsstadt Berlin e. V.

Die Chance liegt im Verzicht - Weniger essen - RBB Doku

Weniger essen – länger leben

Niemals zuvor gab es so viele Menschen mit Übergewicht wie in unserer Zeit. Die Folgen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzkreislauferkrankungen liegen in den Krankheitsstatistiken auf den vordersten Plätzen.

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SORGENLOS.de

Quelle: RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg)

 

 

 

https://www.youtube.com/watch?v=ly68vu_sX5Q

 

Die geheime Macht der Darmbakterien! Angst, Depression und Stress!

Es mehren sich die Hinweise, dass eine gestörte Darmflora Angst, Depression und Stress mitverursachen kann. Diese spektakulären Erkenntnisse eröffnen neue Therapien und Behandlungsmethoden.

Vielen Menschen schlägt beruflicher oder privater Stress schnell auf den Magen: Der Abgabetermin eines Projekts rückt näher, ein wichtiges Meeting steht kurz bevor, anstrengender Besuch hat sich für das Wochenende angekündigt – und schon grummelt es im Bauch. Manchen schnürt Stress regelrecht den Magen zu, andere fangen an, eine Süßigkeit nach der anderen zu vertilgen, um sich zu beruhigen.

Dass die Psyche den Bauch beeinflusst, ist also bekannt. Neu und spektakulär ist, dass es auch andersherum sein könnte: Möglicherweise ist der Bauch Auslöser von Stimmungen, Ängsten, Stress und Depressionen.

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Darm-Hirn-Achse funktioniert in beide Richtungen

Offenbar sendet nicht nur das Gehirn Signale an den Darm – sondern der Verdauungsapparat hinterlässt auch Spuren im Gehirn. Die sogenannte Darm-Gehirn-Achse funktioniert in beide Richtungen. Damit wird der Mikroflora plötzlich eine enorme Bedeutung zugesprochen. „Der Darm beeinflusst unsere Emotionen und unser Verhalten viel stärker als wir uns das haben je träumen lassen“, sagt Peter Holzer. Er ist Professor für Experimentelle Neurogastroenterologie am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie der Medizinischen Universität Graz. Über Nerven, Hormone und das Darmimmunsystem übe der Verdauungstrakt Einfluss auf das Gehirn und damit auf unsere Emotionen aus.

 

Gestörte Darmflora löst psychische Probleme aus

Dieser Einfluss kann positiv oder negativ sein – je nach individuellem Bakteriencocktail. Zwischen 800 bis 1000 verschiedene Bakterien besiedeln den Darm. Doch dessen ökologisches Gleichgewicht ist störanfällig. Eine abnorme Mikroflora hat Konsequenzen: Das Ungleichgewicht zwischen Darmflora und Darmimmunität kann offenbar die Entwicklung psychischer Krankheiten begünstigen. Diesen Zusammenhang legen inzwischen etliche Studien nahe. „Zunehmend gewinnt die Vorstellung an Bedeutung, dass die Mikroflora im Frühstadium bestimmter Erkrankungen eine große Rolle spielt“, sagt Holzer. So seien Patienten, die unter Entzündungen im Magen-Darm-Trakt oder unter einem Reizdarm leiden, häufig von Angsterkrankungen und depressiven Verstimmungen betroffen. Für Holzer können solche Depressionen die Folge der gestörten Darmflora sein – und nicht die Ursache.

Nimmt man den Zusammenhang zwischen Psyche und Bauch unter die Lupe, drängt sich immer zwangsläufig die Frage danach auf, was zuerst da war: Henne oder Ei? Dass es eine Verbindung zwischen gestörtem Verdauungstrakt und psychischen Problemen gibt, sagt noch wenig darüber aus, welche Erkrankung die andere bedingt. Von einem Zusammenhang, das heißt von einer statistischen Korrelation auf eine Richtung, das heißt eine Kausalität zu schließen, ist nicht unproblematisch. Das gilt übrigens für alle Studien.

Holzer und andere Forscher sehen folgende Kausalität: Falsche Ernährung, Antibiotika und Stress beeinflussen die Zusammensetzung der Darmflora – und damit auch das Risiko, an bestimmten psychischen Störungen zu erkranken.

Quelle:Focus